Tagebucheintrag 13.05.1864

Lieutenant William Baldwin Wallace 

1 CS Cavalry

 

Battle of Wilderness

Heute komme ich endlich mal wieder zu einem Eintrag in meinem Tagebuch. Die letzte Woche war durch sich überschlagende Ereignisse gekennzeichnet und verlangte Mensch und Tier das Äußerste ab. Es fällt mir nicht leicht, diese turbulenten Zeiten rekapitulierend in Worte zu fassen.

 

04.05.1864

Der konföderierte Kavallerist nimmt es als schwere Prüfung hin, Chancen für einen guten Raid und die Ausnutzung von Wucht und Geschwindigkeit nicht nutzen zu dürfen. Doch General Lee's Befehl war eindeutig formuliert. Die Kavallerie sollte nur aufklärend tätig sein und sich in keine Kampfhandlungen verwickeln lassen, die Army of the Potomac (Nordstaaten Armee unter General Meade bzw Grant) sollte nicht an der Überquerung des Rapidan River (Fluss in Virginia) gehindert werden. Unsere Vermutung war, daß Lee wahrscheinlich die Überlegenheit der Nordstaaten Armee, wieder in den dichten Wäldern der Wilderness zu schwächen versuchte, um an seinem Sieg des letzten Jahres, bei Chancellorsville, anzuknüpfen. Wir konnten den riesigen Aufmarsch der Yankee Truppen deutlich beobachten und erstatten stetig Meldung ans Hauptquartier. 

Durch die besondere Lage und unter Ausnutzung des Geländes bezogen wir mit unseren Pferden einen sehr schönen Lagerplatz in einem alten Apfelgarten. Die Bäume eigneten sich hervorragen unter Ausnutzung des Schattens, um die Pferde an die Picket Line (Anbindestrick auf Überkopfhöhe) zu binden. 

Die vier Jahre Krieg, haben ganz klar ihren Blutzoll gefordert, unsere Kavallerie war stark an Reiter und Pferdematerial geschrumpft. Gott sei Dank konnten wir auf unsere dismounted (abgesessenen) Kavalleristen zurückgreifen. Sie standen uns stets mit Mut und Tapferkeit tatkräftig zur Seite.

 

05.05.1864

Die Vorhut der Union hatte den Rapiden überschritten und konnte gut ausgekundschaftet werden. Stetiger Kontakt zum Stab durch schnelle Meldereiter, ermöglichten den Offizieren eine realistische Planung unter Berücksichtigung des Geländes. Die Army of North Virginia (Südstaaten Armee unter General Lee) begab sich auf den Marsch. 

Neuer Befehl vom Stab an die Kavallerie: „Haltet die Unionstruppen auf und stoppt den Vormarsch, damit unsere Truppen in Stellung gehen können!“ 

Zusammen mit unseren dismounted unter Ausnutzung des dicht bewaldeten Geländes, bezogen wir gut versteckt in der Nähe der Aufmarschlinie Stellung. Unsere Flying Picket Line wurde schnell in einer kleinen Waldlichtung montiert, um den Pferden die nötige Ruhe im Feuergefecht verschaffen zu können. In erhöhter Position unter Sträuchern und Bäumen gut versteckt, ruhig das Gelände abglasend, dauerte es nicht lange und die ersten Blauen Kompanien wurden am Horizont sichtbar. Da wir Kavalleristen, vorher das gesamte Gelände ausgekundschaftet hatte, wussten wir, dass wir dort keine Chance hatten schnell zu reiten, die Bodenbegebenheiten waren extrem schlecht. Viele Löcher, wuchtige Ameisenhügel und alles versteckt im überkniehohen Gras, nahm uns auf diesem Kriegsschauplatz völlig den Vorteil der Geschwindigkeit. Dadurch verzögerten sich die Meldereiter und die Koordination wurde zunehmend schwieriger. 

Durch unsere Spione hatten wir die Informationen bekommen, dass die Union`s Kavallerie, unter den Befehl von General Philipp Sheridan gestellt wurde. Dies änderte die Art und Weise wie die Union ihre berittenen Truppen in dem neuen Kriegsjahr einsetzen würde. Das aggressive Vorgehen Sheridans, stellte unsere Reiter vor neue Aufgaben. Die Föderierte Kavallerie kam mit doppelter Mannstärke und gutausgerüsteten neuen Soldaten ins Feld. Während unsere dismounted die blaue Vorhut unter Feuer nahm, musste die mounted (berittenen Truppen) die Hälfte Ihrer Männer zur Unterstützung der Fußsoldaten abstellen, die andere Hälfte wurde in Kämpfe mit der berittenen Union verwickelt. Noch ist die Schlagkraft der glorreichen Konföderierten Kavallerie ungebrochen, doch merkte man die neue Führung und die erhöhte Schlagkraft der Union. Nach der langen Winterpause in den von Läusen und Krankheiten geplagten Winterquartieren, genossen die zu allem entschlossenen Männer, den Pulverdampf und den Krawall im Geplänkel. Endlich rührte sich wieder was und die wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings trieben neue Kräfte in die eingerosteten Glieder der Reiter. Die Unionstruppen konnten von uns so lange beschäftigt werden, bis unsere Infanterie Stellung bezog. Die Verluste hielten sich einstweilen in Grenzen, somit konnte man von einem glorreichen Start in ein neues Kriegsjahr reden.

 

06.05.1864

Nach einer saukalten Nacht, krochen die Offiziere und NCO´s (Unteroffiziere) um 06:30 Uhr mit klammen Gliedern aus ihren Sheltern (Verknüpfte Zeltplanen im BW Schargon besser unter Dackelgarage bekannt), lechzend die noch müden Muskeln mit dem am Lagerfeuer so schön dahinköchelnden Kaffee zu erquicken. Der Geruch beim Einfüllen in den eiskalten Blechbecher und das Wärmen der noch unbeweglichen Finger, sind die ersten kleinen Freuden des Tages. Gleich gefolgt vom leckeren darauffolgenden Schluck, der die Lebensgeister wach zu rütteln vermag. Schon beim zweiten Schluck verspürt man mehr Klarheit in Blick und der Gedanke stellt sich ein, solange es Kaffee am Morgen gibt, kann ich es mit der gesamten Föderierten Armee aufnehmen. Die Sonne spitzte langsam am Bergrücken hervor, vertrieb damit endlich den Nebel über der noch von Morgentau triefenden Wiese. Ein karges „guten Morgen“ erklang zwischen den mit eingezogenen Schultern am Lagerfeuer stehenden Männern. Die Mäntelkrägen hoch bis zu den Ohren gekrempelt, versuchte man sich mit dem Kaffee auch innerlich zu wärmen. Wortlos standen die Männer ums flackernde Lagerfeuer und lauschten dem beruhigenden Geräusch der kauenden Pferde. Knirsch, Knirsch, Knirsch.  Der Sergeant warf einen Blick auf die Taschenuhr, 07:00 Uhr Zeit die Mannschaften aus den Unterschlupfen zu treiben. Schon erklang das von allen sehr verhasste Ding, Ding, Ding Geklopfe auf der Bratpfanne, gefolgt von einem laut: „First CS Cavalry, First Call!“ Einige reckten, einige streckten sich, viele bewegten sich noch gar nicht. Die Nachtwache hatte die Pferde die ganze Nacht mit kleinen Portionen Heu und Wasser versorgt, damit sie sich entspannen konnten und immer was zu tun hatten. Die meisten Reiter krochen aus den von Tau überzogenen Decken und gingen als erstes zu ihren Pferden. Wieder andere schnappten sich sofort den Spaten, steckten eine weiße Papierrolle drauf und marschierten im „double quick step“ (schnellere Marschgeschwindigkeit) gen Wäldchen. Der Bohneneintopf der vergangenen Nacht, wahr ein wirklicher Hochgenuss, aber sorgte für schnelle Beine in der Früh. 

Bei einem kurzen Antreten wurden die Tagesbefehle ausgegeben und die einzelnen Zahnrädchen begannen wie ein Uhrwerk routiniert und fehlerfrei zusammenzulaufen. Die Pferde waren gleich gesattelt und der Soldat aufmunitioniert. Da einige tapfere Freiwillige, die gestrige Nacht nutzten, um mit den Pferden sich an die Unionsvorposten heranzuschleichen, um Informationen zu erlangen, wussten wir wo sich der Feind befand. Das Reiten in Stockdunkler Nacht stellt eine enorme Herausforderung an Reiter und Pferd und wird nur an ganz besonders gute Kavalleristen übertragen. Der Captain selbst führte den Stoßtrupp an, da er sich für den morgigen Tag einen genauen Überblick verschaffen wollte. Die Reiter packten sich jeweils noch einen Mann von der Dismounted aufs Pferd, um Kundschafter zu Fuß dabei zu haben. Mit den gewonnenen Informationen von den gefangenen Yankees, wurde die Marschrichtung bestimmt. 

Schon beim Ausreiten aus dem Lager, konnte man die unionistische Kavallerie vereinzelt an den Waldrändern vorbeihuschen sehen. Es hieß heute Morgen sehr wachsam zu sein, keiner wollte sich eine Kugel von einem Heckenschützen einfangen. Die Aufgaben waren klar definiert und so bezogen wir ganz an der Spitze der Front überall Stellung. Die Konföderierten Truppen lagen gut verschanzt in Dickicht der Wilderness in Stellung. Die zermürbenden Stunden verstrichen ohne großartige Feindbewegung zu vernehmen. Also los, immer die Gegebenheiten des Geländes ausnützend soweit vor wie möglich. Von einem lichten Hügel aus war ein guter Blick mit dem Binokular ins feindliche Lager möglich. Die Union sammelte sich, um zu einem mächtigen Schlag auszuholen. Schnell ritten wir zurück, um unsere Dismounted in Stellung zu bringen, Meldereiter galoppierten in alle Richtungen, der Stab wurde informiert. Die Unionskavallerie konnte erfolgreich bei einem Umgehungsversuch aufgehalten werden. Die ersten Schüsse hallten zerhackt durch die Wälder. Schnell ging es zurück zu den Skirmishern (Vorposten Plänkler), sie mussten unter allen Umständen verstärkt werden, da unser Battalion noch in der Aufbauphase vor der Schlacht war. Die Handpferde übergeben raus aus den Sätteln, mit Sharps Karabinern und Schrotflinten bewaffnet wurde nun aus allen Rohren gefeuert. Die vorrückenden Truppen stoppten nur kurze Zeit, wir konnten aber der vollen Wucht der marschierenden Infanterie nichts entgegensetzten. Blei pfiff uns wie Hagelkörner um die Ohren. Der Pulverdampf vernebelte die gesamte Frontlinie. Die Skirmisher hielten erbitterten Widerstand, doch gegen diese unaufhaltsam vorrückende blaue Wand, gab es kein Halten. Letzten Endes jedoch war die Aufgabe erfüllt, unsere Infanterie hatte Zeit sich zu formieren und in Stellung zu gehen. Wir sprangen auf die Pferde und suchten das Weite. Unmittelbar darauf flogen auch schon die Kanonenkugeln. Der mächtige Donner ging einem durch Mark und Bein, das ganze Tal zitterte durch die Kanonade. Auf freiem Feld, geschützt durch zwei blaue Infanterie Kompanien, war es uns gänzlich unmöglich, bei den schlechten Bodenbegebenheiten auch nur annähernd an die Batterien heranzukommen. Unsere Infanterie litt schwer unter den mörderischen Geschossen, der feuerspeienden Rohre. Keine Chance bei einer gestreckten Attacke hätten wir die Hälfte unserer Männer durch die extrem schlechten Bodenbegebenheiten verloren, die andere Hälfte wäre ein leichtes Opfer der gezogenen Läufe der Union geworden. Traurig darüber unsere Männer nicht besser entlasten zu können, mussten wir mit ansehen, wie die Kanonen ihr schauerliches Werk verrichteten.

So erledigten wir viele andere Aufgaben, wie ständiges Meldereiten, Scharmützel mit der immer stärker werdenden Yankee Kavallerie, welche jetzt sogar mit Revolvern zur Schießerei erschien und nicht mehr wie bisher mit Säbeln. Unaufhörliche Schüsse tönte den ganzen Tag. Eine von Verpflegung abgeschnittene Einheit wurde mit frischem Wasser von uns versorgt, was leider zu einer Einkesselung unserer berittenen Versorgungseinheit führte. Als sich eine kleine Lücke ergab, brachen sie im vollem Galopp aus allen Revolvern feuernd durch und schossen sich ziemlich verlustreich den Weg frei. Man konnte also doch auf dem Gelände galoppieren, wir wollten aber keine weiteren so großen Wagnisse mehr eingehen. Als unsere Kavallerie wieder vereint war, tränkten wir die Pferde und versteckten uns im Unterholz. Da wir zuvor eine Unionsversorgungskiste erbeutet hatten, die voller Fleisch und Würste war, konnte keiner mehr die ausgehungerten Männer aufhalten. Ein kleines Lagerfeuer war gleich entzündet und schon brutzelte das Fett von den lecker duftenden Fleischstücken herunter. Das Zischen der Tropfen welche sich langsam in die Flammen ergossen, ließ den Soldaten das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Pferde grasten friedlich und der Lärm der Schlacht ward nur noch als Randerscheinung wahrnehmbar.

Mitten beim schönsten Schmausen, klangen die Schüsse auf einmal sehr bedrohlich. Tatsächlich, die Yanks drückten mit mehreren Kompanien, voll in unsere Flanke hinein. Die Backen noch voller Wurst und Fleischstücke sprangen wir auf die Pferde und jagten auf einer alten Schotterstraße davon. Wohin egal, Hauptsache raus aus dem tödlichen Hexenkessel. Gut versteckt in einem kleinen Tal, sammelten wir die Reiterei und ließen beim Antreten erst mal wieder durchzählen. „Counting two´s!“ „One, two, one, two usw. last man Sir!” “Thank you Private!” In geordneter Zweierkolonne versuchten wir ohne großes Aufsehen zu erregen, zu unserem Stab zu durchzukommen. Der dichte Wald, und die vielen Blaubäuche machten uns das Leben nicht grade einfach. Ständig pfiffen uns die heißen Kugeln um die Ohren. Als wir sahen, dass die Yankee Kavallerie erneut versuchte eine Umgehungsbewegung zu wagen, stellten wir ihnen eine tödliche Falle. Sie schossen aus allen Rohren und so entstand ein verlustreicher Kampf, den wir aber gut für uns gewinnen konnten. Von hinten und vorne eingekesselt, rieben wir eine ganze Kompanie dieser frischen Reiterei in Windeseile gänzlich auf. 

Wir hörten, dass Old Pete (General Longstreet) von unseren eigenen Leuten schwer verwundet worden sei. Dies war ein sehr schwerer Schlag für die Konföderierte Armee und General Lee, verlor für einige Zeit einen seiner fähigsten Generäle. Im Nachhinein erführen wir von den gewaltigen Verlustzahlen auf beiden Seiten. Die Konföderierten hatten Verluste in Höhe von 11.400 Mann, die Union in Höhe von 18.400 Mann zu beklagen. Grant wich diese mal nicht gen Norden aus, sondern gab den Befehl nach Südosten zu marschieren und sich zwischen Lees Armee und die konföderierte Hauptstadt Richmond zu schieben. Es würde sehr bald zu einem erneuten Treffen der beiden Armeen kommen. 

 

11.05.1864

Ich vermag nicht mehr genau zu beschreiben, was in den letzten Tagen dieses Feldzuges alles auf uns hernieder prasselte. Wir befanden uns in einem stetigen Ritt, und kämpften, fochten und versuchten einfach nur zu überleben. Seit der Reitergeneral Sheridan sich gegen General Meade durchgesetzt hatte, merkte man eine eindeutige Veränderung. Die Yankee Kavallerie entfachte durch ihren neuen Geist und die blutigen Lehren der vergangenen vier Jahre, eine völlig neue Schlagkraft. Sheridans oberstes Ziel, die Konföderierte Kavallerie vernichtend zu schlagen, rückte in beträchtliche Nähe. Unsere Einheit operierte, weiter südlich, als wir von einem Meldereiter erfuhren, dass die größte Kavallerieschlacht des Krieges im Gange war. Sechs Meilen nördlich von Richmond, bei einem verlassenen Gasthaus namens Yellow Tavern, trafen die beiden Kavallerie Einheiten aufeinander. Ein sehr ungleiches Gefecht begann. Sheridan stieß mit 3 Divisionen Yankee Kavallerie auf General Stuarts zwei Brigaden konföderierte Kavallerie. Somit entstand ein Kräfteverhältnis von 10000 zu 4500. Die Rebellen kämpften sehr tapfer und konnten sich der gewaltigen Übermacht, mehrere Stunden erfolgreich erwehren, jedoch waren die Yankees mit neuen siebenschüssigen Spencer Karabinern ausgerüstet. Die Einführung dieser neuen Waffe, und der damit verbundenen Feuerkraft, konnten die sich verzweifelt wehrenden Männer unter Stuart nichts mehr entgegensetzen. Da geschah das Undenkbare, der General wurde aus 10 Meter Entfernung von dem Unionskavalleristen John A. Huff tödlich verwundet. Stuart musste sofort vom Schlachtfeld gebracht werden. Die Schlacht endete bevor wir es schafften, rechtzeitig vor Ort zu sein. Stuart erlag am nächsten Tag seiner Verwundung und somit verloren wir den größten Reitergeneral des amerikanischen Bürgerkrieges. 

 

12.Mai.1864 

Ein Brief von Stuart, diktiert auf seinem Sterbebett erreichte uns und in tiefer Trauer versuchten wir diesem großen Mann seine letzte Ehre zu erweisen. Unsere Reiterei, ehrbare Südstaaten Ladies und gefangene Yankee´s, standen Seite an Seite, um im Fackelkreis den letzten Worten eines zu Lebzeiten schon zur Legende gewordenen Mannes zu lauschen.

(Dieser Brief ist reine Fiktion und diente lediglich zur Darstellung der Trauerfeier, keines dieser Worte ist historisch belegt. Wir wollten nur da es uns durch die Fügung des Schicksals genau am 160 Todestag im Feld zusammengebracht hatte, diesem Mann die letzte Ehre erweisen. Wie wunderbar war es da, auch noch zu sehen, dass die Gestirne uns wohl gesonnen, den Himmel mit einzigartigen Nordlichtern bedeckt, mit uns zusammen andächtig feierten.)

 

Lieber Kamerad,

In diesen letzten Augenblicken meines irdischen Daseins, in diesen letzten Stunden meiner sterblichen Hülle möchte ich meine Gedanken und mein Herz mit euch treuen konföderierten Rittern unserer glorreichen Kavallerie, die das Banner des Südens mit Ehre und Entschlossenheit tragen teilen. Es ist eine schwere Last, die wir tragen, aber eine, die wir mit Stolz und Überzeugung tragen, denn wir kämpfen nicht nur für uns selbst, sondern für die Freiheit und Unabhängigkeit unserer geliebten Nation. Es ist eine Zeit der Trauer und des Abschieds, aber auch eine Zeit, in der wir uns daran erinnern müssen, wofür wir gekämpft haben und weiterhin kämpfen werden.

Inmitten des Donners der Kanonen und dem Aufprall der Kugeln auf dem Schlachtfeld von Yellow Tavern, spürte ich die kalte Hand des Schicksals, die mich zu meinem letzten Ritt geleitete. Das Banner der Freiheit, das wir so mutig tragen, weht im Wind der Geschichte, und ich kann fühlen, wie meine Zeit auf dieser Erde langsam schwindet.  Doch in meinem Herzen brennt noch immer, die hell lodernde Flamme des Widerstands gegen den kaltblütigen Yankee-Imperialismus, der über unsere Länder hinwegfegt. Möge mein Opfer dazu beitragen, diese Flamme am Leben zu halten, damit sie nie erlischt. Möge meine letzter Ritt ein Symbol für den unerschütterlichen Glauben an unsere Sache sein.

Die Kavallerie - eine Bruderschaft von Seelen, die durch das Band der Ehre und der Opfers miteinander untrennlich verbunden sind. Wir sind die letzten Wächter der alten Werte, die mit erhobenen Säbeln und zerschmetternden Hufen gegen die Dunkelheit der Tyrannei kämpfen. Auch wenn mein Körper dem Staub der Schlachtfelder weicht, wird mein Geist weiterhin über euch wachen. Das Leben auf dem Pferderücken hat uns gelehrt, dass die wahre Freiheit im Wind liegt, der durch die Mähnen unserer Pferde streift, und im galoppierenden Rhythmus unserer Herzen, welcher Mensch und Tier verschmelzen lässt.

Ich fühle den eisigen Hauch des Todes auf meinem Nacken, während unerlässlich der Sog des Unbekannten an mir zieht, aber mein Geist bleibt fest verankert in den Erinnerungen an vergangene Siege und unsere Heldentaten. Mein Herz ist schwer vor Trauer beim Gedanken an all die tapferen Seelen, die ihr Leben auf dem Altar der Freiheit geopfert haben. Doch lasst uns nicht in Verzweiflung versinken, sondern vielmehr in ihrer Erinnerung Kraft und Mut schöpfen. Möge ihr Opfer nicht vergebens sein, sondern euch dazu inspirieren, weiterzumachen, bis zum letzten Atemzug.

Die Kavallerie ist der Stolz der Konföderation, und in jedem Reiter fließt das Blut derer, die zuvor auf den Feldern der Ehre gekämpft und gestorben sind. 

Wir sind verbunden durch ein Band der Freundschaft, das stärker ist als Stahl und unzerbrechlich wie die Mauern unserer Festungen. Möge dieses Band auch nach meinem Abschied von dieser Welt weiter bestehen.

Das Leben auf dem Pferderücken, das mich einst mit seiner Freiheit und Unbeschwertheit erfüllte, weicht nun einer düsteren Erinnerung an vergangene Zeiten. Der Wind, der einst meine Haare streichelte, ist nun ein stummer Zeuge meines Abschieds, und das rhythmische Stampfen der Hufe meines treuen Prachtschimmels Virginia klingt nun wie das Geläut eines Leichenzugs, der mich ins Jenseits führen wird.

Der Tod eines Reiters, wenn seine Seele hinfort schwindet, gleicht einem stummen Schrei in der Nacht hinaus, welcher von den Sternen verschluckt wird. Doch selbst in meinem letzten Atemzug werde ich die Fahne der Kavallerie hochhalten und den Klang meines Herzens in die Dunkelheit tragen, als Zeugnis für die unsterbliche Hingabe eines Reiters an seine ehrenhafte Sache.

Möge mein letzter Ritt als aufbäumender Schrei des Abschieds erklingen, welcher von den Engeln des Himmels aufgefangen wird, um in den Hallen der Ewigkeit mit lautem Echo zu ertönen. Doch lasst euch nicht von Trauer erdrücken, sondern vielmehr von der Erkenntnis, dass der Geist eines Reiters niemals stirbt, sondern weiterlebt in jedem Sonnenaufgang und jedem Sonnenuntergang, der über die weiten Ebenen streift.

Wade Hampton, ein Mann von unerschütterlichem Mut und außergewöhnlichem Talent, wird die Fackel der Kavallerie übernehmen und sie mit der gleichen Leidenschaft und Hingabe führen, wie ich es tat. In seinen Händen wird unsere Tradition fortbestehen, und das Erbe der Tapferkeit wird in den Herzen unserer Reiter weiterleben.

Ich gehe nun in die Hallen der Ewigkeit ein, aber mein Geist wird weiterhin über die Reihen unserer tapferen Kavallerie wachen. Möge mein Leben ein leuchtendes Beispiel dafür sein, dass man niemals aufgeben darf, sondern immer mit unerschütterlicher Tat vorangehen muss, bis zum letzten Atemzug. So vollendet Ihr Überlebenden mein begonnenes Werk, kümmert euch stets um eure Pferde, lasst die Kameradschaft niemals untergehen.

 

 Zum letzten Gruße in Ewigkeit,

J.E.B. Stuart

 

 

Bildergalerie 1st CS Cavalry


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