Reenactment 2024 Schlacht von Znaim 1809

Reenactment Schlacht von Znaim 2024

 

Als eine von nur vier Schlachten der napoleonischen Kriege auf tschechischem Gebiet fand im Juli 1809 die Schlacht von Znaim statt. Dieses Gefecht des 5. Koalitionskrieges endete zwar unentschieden durch Einstellen des Feuers, war faktisch aber die Niederlage Österreichs gegen Frankreich, der Waffenstillstand gipfelte im Vertrag von Schönbrunn mit erheblichen Gebiets- und Einflussverlusten für Österreich.

Zur Erinnerung an dieses Ereignis findet seit einigen Jahren eine kleine, aber feine Veranstaltung inclusive Gefechtsdarstellung, Lagerleben und Weinkellerplünderung statt.

 

Einer Einladung unserer tschechischen Kameraden aus dem Vorjahr folgend, reisten wir zu fünft mit 4 Pferden in die südmährische Region um Brünn und Znaim. Nach einer Zwischenübernachtung auf dem Reiterhof bei unseren Freunden der Gardedragoner der Kaiserin erreichten wir am Freitag Mittag den Veranstaltungsort.

 

Nach Lager- und Koppelaufbau fand am späten Nachmittag der Abritt der Kavallerie in die historische Altstadt und zum Schloß Znaim statt, wobei wir in der Stadt von österreichischen Jägern überraschend attackiert wurden, so daß unsere Pferde und wir gleich unser erstes Stadtgefecht in schmalen Gassen auf Kopfsteinpflaster erlebten.

 

Nach anschließendem Empfang auf dem Schloß mit herrlichem Blick über das Tal der Thaya ging es zurück zum Biwak, wo der Abend mit den bayrischen Kameraden vom Kgl. Bairischen 4. Linien Infanterie Regiment ausklang.

 

Der Samstag war als Ganztagesveranstaltung auf dem historischen Schlachtfeld im Ortsteil Klein Teßwitz angelegt.

Der Abritt erfolgte 11 Uhr, danach war selbstständiges Training der verschiedenen Einheiten auf dem Gefechtsfeld angesetzt und nach einer kurzen Mittagspause erfolgte ab 14 Uhr die Darstellung des Gefechtes.

Der überschaubare Teilnehmerkreis von ca. 50 Infanteristen, 2 Österreichischen Geschützen und überproportional viel Kavallerie, nämlich 34 Reiter, führte dazu, daß wir auf französischer Seite mit fast 20 Reitern sehr schön agieren konnten.

So konnte zum ersten Mal für uns eine sinnvolle drei-Treffen-Taktik geritten werden, welche den Namen auch verdiente.

Das Ende vom Gefecht fand dann in einer flachen Furt im Fluß statt, wer wollte konnte auch hier noch mit seinem Pferd für spektakuläre Bilder im Galopp im Wasser sorgen.

 

Nach dem anschließenden Sammeln stand die Erfrischung im Ort, auch Plünderung und Brandschatzung genannt, auf dem Plan.

Parallel zur Historischen Darstellung fand in Klein Teßwitz das alljährliche Winzerfest statt. 

Hierzu hatte der Veranstalter mit einigen Winzern vereinbart, daß gegen eine "Spende" einiger Flaschen besten Weines die jeweiligen Weinstuben ein Zertifikat erhalten, daß sie von der Plünderung ausgenommen sind.

Also ritten wir natürlich dorthin, trommelten mit den Gewehrkolben gegen die Weinkellertüren, erfrischten uns an bestem Mährischen Wein, ließen die Kinder unsere Pferde streicheln, standen für unzählige Fotos bereit und nach einer kurzen Stärkung vom Schwein am Spieß ging es erschöpft, aber überaus zufrieden zurück zum Biwak.

Danach das übliche, Pferde versorgen, Lagerordnung herstellen, Abendessen und Ausklang bei Wein und guten Freunden.

 

Sonntag morgen packen und 450km Heimreise über diesmal LKW-freie tschechische Autobahnen.

 

Bei dieser Veranstaltung hat sich wieder gezeigt, daß wir mit unserer Art der Pferdeausbildung und mit der behutsamen Auswahl der besuchten Veranstaltungen auf dem richtigen Weg sind.

Ein Lob an unsere Remonten und deren Reiter!

Selbst neue Einflüsse wie Stadtgefecht, Flussgefecht und das agieren mit fremden Reitergruppen mit mehr als fünf Pferden klappen sehr gut. Wir haben hier wieder einmal mehr gesehen, welche Freude es ist, mit den tschechischen Kameraden zu reiten, da diese ebenso sehr viel Wert auf eine ordentliche Pferdeausbildung, auch der militärischen Formationen, legen und dann eben auch solche Sachen wie drei-Treffen-Taktik oder eine saubere Linie sofort gut präsentiert sind.

Für uns immer wieder schön ist es jedoch, das es dort mehrere Reitergruppen in Napoleonischer Uniform und vor allem entsprechender Mitgliederzahl gibt, so daß man eben nicht nur mit sieben oder acht Pferden auf dem Gefechtsfeld agiert.

Dies ist etwas, was hier in Deutschland und auch im Kavallerieverband etwas fehlt ...

 

In diesem Sinne: Vielen Dank an den Veranstalter, an die Pferde, die Kameraden und die örtlichen Winzer - wir werden der Einladung für nächstes Jahr definitiv folgen!

 

Jens Untermann

Korporal im Sächsischen Husarenregiment

 

 

Zur Geschichte Schlacht von Znaim 1809

 

 

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