Ein Treffen mit den mit den Zentralen Kosakentruppenverein Deutschland e.V. - ein Erlebnis besonderer Art.
Am 20. August 2022 hatten wir die Ehre, am Treffen des Kosakentruppenverein auf Einladung des Ataman Hans-Jürgen Höftmann teilzunehmen.
Gespannt waren wir, was uns hier erwarten würde, zumal wir nicht wussten, daß es solch einen Verein in Deutschland, gegliedert in 14 Stanitza, gibt. Unserer Vorstellung, wilde Reiter und Pferde zu sehen, ist leider nicht entsprochen worden - aber wir haben Menschen kennengelernt, für die Geschichte alles ist, was sie über Grenzen hinaus vermitteln möchten. Auch solche Treffen haben seine Berechtigung, denn uns eint eins, die Darstellung der europäischen Geschichte.
Der Empfang war herzlich, man freute sich das Mitglieder des Deutschen Kavallerieverband der Einladung in das Kloster Sankt Wigberti in Werningshausen/Thüringen gefolgt sind.
Der Kosakentruppenverein gründete sich mit Mitgliedern aus Deutschland und den ehemaligen GUS-Staaten.
Der Verein legt den Schwerpunkt seiner Arbeit auf Erforschung der Geschichte der Kosaken von 1804 bis 1918, Kosaken in den napoleonischen Kriegen 1812-1815 und der Erforschung des Verhältnisses Rußland zu Deutschland seit 1804 und auf die Teilnahme an historischen Veranstaltungen.
Durch viele Reisen der einzelnen Mitglieder nach Russland und Verbindungen zu Kosakenverbänden kann hier eine Geschichtsforschung auf höchsten Niveau erfolgen. Mit der Buchvorstellung "Das Leben der Kosaken in der Zeit von 1790-1814 und die Napoleonischen Befreiungskriege" durch den Verfasser Erich Moser, waren viele Teilnehmer der Veranstaltung erstaunt über die vielen Aktivitäten der Kosaken in Deutschland, besonders auch in Thüringen. Durch Michael Schindler, Oberstleutnant der Kosaken und Stellvertrender Ataman in Sachsen wurde ein Projekt vorgestellt unter den Namen, Gedenkstein von 1813 in Buttstädt, Restaurierung und Neueinweihung. Der Kosakentruppenverein hat sich auf die Fahne geschrieben, diesen Gedenkstein mit Anlage, ein Stück Deutscher Geschichte, zu restaurieren und neu einzuweihen. Das Ziel ist, die Restaurierung im kommenden Jahr bei genügend finanzieller Unterstützung abzuschließen.
Mit einem Gottesdienst, eine feierlichen Kranzniederlegung mit Totenehrung am Eisernen Kreuz 1813 und der Gedenktafel der Gefallenen von 1870/71 wurde ein würdiger Abschluss gefunden.
Das Programm bekleitete ein russischer Chor, der alte russische und ukrainische Lieder darbot.
Zum Abschluss schließe ich mit dem Nachwort des Buch von Erich Moser schließen:
Was gibt es aus heutiger Sicht über das Geschehen zu sagen?
Meiner Meinung nach muss man, um die Gegenwart zu verstehen, die Vergangenheit kennen, um für die Zukunft zu lernen. Ist es nicht die Mikrobe der menschlichen Dummheit, das aus Machtbestreben, Geldgier und religiösen Gründen, es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt?
Wann endlich wird die Menschheit die Sinnlosigkeit des Krieges begreifen? Aus Krieg entsteht Elend, Hunger, Verlust der Heimat und unsägliches Leid. Mit der Zeit verblassen dann die schlimme Zeit. Es wird wieder aufgebaut, neue Hoffnung entsteht und es kommt zu neuen Wohlstand, der dann, wiederum, oft der Nährboden zu neuem Neid und zu neuen Kriegen ist.
Welch eine Dummheit!
Die Völker selbst wollen das nicht, sie sind die Leidtragenden der Kriege, sie wollen Frieden und sich verstehen. Es ist die Politik und die Religion, die zu solchen Untaten führt.
Harald Pitzing