100 Jahre Schlacht bei Komarów (1920)
28. - 30. August 2020
Komarów, Ostpolen
2011, 2012, 2013, 2014 und 2016 hatten wir schon an der jährlichen Veranstaltung in Komarów teilgenommen, hatten dort sogar einen Lehrgang abgehalten und waren in einer einwöchigen Fernpatrouille mitgeritten. Komarów steht für uns in den letzten 10 Jahren für viel Inspiration für den Aufbau des Kavallerieverbands in Deutschland und wir haben dort viele gute Freunde gewonnen. Doch dieses Jahr stand etwas besonderes an: die Schlacht von Komarów aus dem polnisch-sowjetischen Krieg jährte sich zum 100sten Mal.
Auf Grund der Corona-Krise war es lange unklar, ob und in welchem Umfang dieses für Polen so wichtige Jubiläum stattfinden können würde. Dann aber gab die polnische Regierung grünes Licht und auch die polnische Armee konnte in vollem Umfang teilnehmen. Zwar konnte auf Grund der allgemeinen Umstände der Manöverteil nicht abgehalten werden, doch umso mehr stand damit Übungszeit zum Vorüben für die große Parade und die Nachstellung der Schlacht von 1920 zur Verfügung. Es sollte die größte Kavallerieveranstaltung in Europa seit 40 Jahren werden, die in dieser Größe auch in Zukunft vermutlich lange nicht wiederholt werden kann.
485 Reiter waren nach Komarów gekommen, darunter sechs Mitglieder des Kavallerieverbands mit ihren Pferden (Pit Kramer, Fritz Junginger, Sepp Fuchs, Hartwig Lieb, Werner Zwingmann und Peter Lachenmayer), welche den langen Anmarsch über 1400 km auf sich genommen hatten. Begleitet wurde unsere Delegation von unserer Meisterfotografin Dana Krimmling, Bettina Lachenmayer und Hans Pecovnik. Die polnische Armee unterstützte mit 3 Hubschraubern, Panzerhaubitzen, Schützenpanzer, Kampfpanzer und ihrer Ehrenschwadron aus Warschau. Für die Nachstellung war auch Infanterie gekommen und zwei in die Zeit passende Doppeldecker. Es wurden umfangreiche pyrotechnische Mittel eingesetzt.
Parade und Nachstellung der Schlacht waren dann auf Grund der Reitermassen ein einmaliges Erlebnis. Wie immer in Komarów hatte es über 30 Grad, aber der stete Wind über die Hochfläche sorgte für angenehme Abkühlung. Zahlreiche Fotografen und Fernsehteams hielten die Veranstaltung fest. Die Darstellung der Schlacht war hochdynamisch und wirkte wie aus einer Filmproduktion, nur authentischer.