III. Internationale Deutsche Meisterschaft der Kavallerie
29. Mai bis 1. Juni 2015
Boxberg bei Gotha, Deutschland
Die HDv 12 lebt -
Größtes Kavalleriereitsportturnier Europas auf dem Boxberg bei Gotha
Veranstaltet vom Deutschen Kavallerieverband e.V. erlebten 2.500 Zuschauer vom 29. bis 31. Mai 2015 die Wettkämpfe um die Deutsche Meisterschaft der Kavallerie auf der historischen Pferderennbahn Boxberg bei Gotha. Mit 85 Pferden aus fünf Nationen und 400 Nennungen wurde dieses Jahr ein neuer Rekord erzielt, der für spannende Prüfungen und viele Gänsehautmomente sorgte. Insgesamt vier Mannschaften aus Deutschland, zwei Mannschaften aus der Schweiz, vier Mannschaften aus Polen, zwei Mannschaften aus Großbritannien und ein Team aus Ungarn absolvierten die vielseitigen und herausfordernden Reitprüfungen in den Disziplinen des Kavalleriereitsports. Eine 30 km Patrouillenprüfung, Dressur- und Springprüfungen in Einzel- und Mannschaftsdisziplinen und Waffenreitprüfungen unterschiedlicher Leistungsklassen mit Säbel und Lanze. Auch ein Jagdrennen wurde geritten. Die Zuschauer konnten sich an drei Tagen von den zeitlosen Prinzipien der Reitvorschrift HDv 12 überzeugen.
Der Samstag war der Tag der Schweizer Dragoner, welche sämtliche Einzel- und Mannschaftsprüfungen in Dressur und Springen gewannen. Herausragend Roman Ochsner von der Schweizer Kavallerieschwadron 72, der auf seinem Pferd Viola H die einhändige Dressurprüfung bei 44 Startern und mit dem Traumergebnis von 217 von 227 möglichen Punkten für sich entschied. Am Sonntag räumten dann die polnischen Mannschaften bei den Waffenreitprüfungen mit Säbel und Lanze ab.
Bester Reiter des Turniers, der die internationale Einzel-Military-Wertung gewann, wurde Artur Brzozowski vom polnischen Ulanen-Regiment Nr. 9 aus Lublin aus seinem Schimmel Historia. Er kam am besten mit dem nicht einfachen Boden auf dem Boxberg, der durch die Trockenheit im Mai recht hart war, zurecht.
Deutscher Meister wurde wie vor zwei Jahren Karl Wollenhaupt aus Zimmern auf Celestino (achter und mit seinem zweiten Pferd Kado neunter Platz in der internationalen Einzel-Military bei 32 Startern). Die Grundlage für seinen Erfolg waren starke Leistungen in der Dressurprüfung und im Jagdspringen. Deutsche Meister in der Mannschafts-Military wurden die Bayerischen Ulanen (Peter Lachenmayer auf Ato, Hartwig Lieb auf Ricolo, Fritz Junginger auf Quasimodo, Alexander Junginger auf Borracho, Helmut Brodka auf Major, Hans Pecovnik auf Zigguro, Martin Mrodzinsky auf Favory und Michael Schwind auf Longplay). Was noch wichtiger wiegt ist, dass sie in der internationalen Mannschafts-Military mit 13 Mannschaften aus fünf Nationen das zweithöchste Ergebnis erzielten.
Glück im Unglück hatte eine Mannschaft des Schweizer Kavallerieschwadron 1972, als sich vier Handpferde während der Patrouillenprüfung am Freitagnachmittag im Gelände losrissen und auf die Autobahn A4 rannten. Diese musste zeitweise gesperrt werden, bis die Pferde wieder eingefangen werden konnten. Außer zwei verlorenen Hufeisen entstand kein Schaden bei Ross, Reitern und Autofahrern in Folge der kilometerlangen Galoppade auf der Autobahn. Die Pferde starteten am Samstag wieder in den Reitprüfungen und holten teilweise Platzierungen.
Die Deutschen Meisterschaften waren schon wie in den beiden Vorjahren ein Publikumsmagnet und den Zuschauern wurden spektakulärer Sport und faszinierende Bilder in großer Kulisse geboten.
Emotionale Höhepunkte waren die Abhaltung einer Feierlichen Retraite am Samstagabend mit allen Teilnehmern zu Pferd auf dem Marktplatz von Gotha und die Abschlussparade am Sonntagabend auf dem Boxberg untermalt vom Trompeterkorps der 8. Husaren aus Buke.
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